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Nachberichterstattung Pilgerkreistreffen

geschmückte Pilgerbilder
"Wir tragen ihren Namen"
Datum:
22. Sep. 2022
Von:
Tamara Horn


Geschichte: Deutschland – Erzbistum Bamberg – Santa Maria / Brasilien
Seit 25 Jahren pilgert die Mutter Gottes mit ihrem Sohn im Schönstattgnadenbild in Deutschland. 
Dieses Jubiläum wird am 01.10. in Schönstatt voll Dankbarkeit gefeiert.
Im Erzbistum Bamberg hat das „Projekt Pilgerheiligtum“ vor 23 Jahren sehr schnell Anhänger gefunden. Das Pilgerbild der Muttergottes kommt nach einem ganz bestimmten monatlichen „Pilgerplan“ zu Menschen, die sich in einem Pilgerkreis zusammengeschlossen haben. Inzwischen gibt es fast 100 Pilgerkreise in unserem Erzbistum.


Ursprung der Neuaussendung
Einmal im Jahr werden die Pilgerkreisteilnehmer/innen zur Neuaussendung auf dem Marienberg eingeladen, so auch heuer am Namenstag der Muttergottes.
Die Idee, die dahintersteckt, führt uns nach Brasilien, Santa Maria zum Diakon João Luiz Pozzobon. 
(Seit Juni 2009 läuft sein Seligsprechungsprozess in Rom.) 1950 begann er mit dem Gnadenbild Schönstatts, Familien, Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse zu besuchen. Dabei merkte er die positiven Veränderungen, die der Besuch der Muttergottes bei den Menschen bewirkte. 
Die Kampagne der Pilgernden Gottesmutter verbreitete sich seit 1983 auch außerhalb Brasiliens und erreicht inzwischen weltweit mehrere Millionen Menschen in 110 Ländern.
Diakon Pozzobon erkannte mit dieser Kapmagne die Chance für eine ganz intensive Familienpastoral. Ihm war die innere Verbundenheit mit der Muttergottes und dem Heiligtum ein ganz wichtiger Ansatz. Wir dürfen Maria als Pilgerin ansehen, die vom Heiligtum aus zu den Menschen kommt, die ihre Türe öffnen: Die Wohnungstüren gleichermaßen mit den Herzenstüren. Maria bekommt für ein paar Tage ihren schönen Platz in der Familie oder bei Alleinstehenden. Einen Platz, wo das Alltagsleben pulsiert. Sie möchte an den Freuden, den Sorgen und Nöten teilhaben. Sie macht sich auch auf den Weg, weil sie „Teamworker“ braucht, die die Mission ihres Sohnes, die Frohe Botschaft, im Alltag mit ihrer Hilfe und ihren Gnadenströmen umsetzen und verwirklichen sollen.
Außenstehende könnten vielleicht das Pilgerbild mit einem Maskottchen verwechseln. Es soll auch kein Automatismus dahinterstehen, dass die pilgernde Mutter monatlich die Familie im Pilgerbild besucht und das wars dann. Nein! 
Schwester Marié aus Schönstatt erklärte sehr anschaulich: „Wenn beim Hausbau alle Stromleitungen verlegt, alle elektrischen Lampen installiert sind, aber kein Strom ins Haus kommt, dann bleibt es finster.“
In ähnlicher Weise braucht es die Neuaussendung im Heiligtum der Schönstattbewegung. 
Den Pilgerkreisteilnehmern soll immer wieder aufs Neue bewusst werden, welch ein Gnadenstrom von dieser Pilgernden Mutter ausgeht. Wie Maria es schafft, dass es bei ihrem Besuch in den Häusern schöner, heller werden kann.
Der Einladung an Maria Namen folgten fast 50 Pilgerkreisteilnehmer/innen mit 20 Pilgerbildern, die sehr liebevoll geschmückt wurden.


Wir tragen ihren Namen
Zum Thema: „Wir tragen ihren Namen“ ging Schönstattpriester Andreas Hornung in der Predigt auf vielfältige Weise ein. Er erläuterte: „Wir tragen ihren Namen! Wir tragen ihn voran, wie wir diePilgerbilder vorantragen. Wir tragen ihn voran, weil wir in diesem Namen das Wunderbare dieses Geschehens allen zeigen wollen, so wie wir eine Freude, eine frohe Nachricht teilen. Durch Maria kommt Gott. Sie ist ganz in der wechselseitigen Liebe aufgegangen.“


Unendlich schöne Liebesgeschichte
Auf dem kurzen Pilgerweg von der Hauskapelle zum Heiligtum der Verbundenheit, trugen die Gläubigen Maria im wahrsten Sinne des Wortes im Pilgerbild hoch zum Wallfahrtskapellchen. Vor der Neuaussendung verdeutlichte ihnen die Koordinatorin für das Projekt Pilgerheiligtum im Erzbistum, Renate Siebenkäs, dass hinter dem Projekt der Pilgernden Muttergottes eine großartige, unendlich schöne Liebesgeschichte zu finden sei. Sie beginnt mit der Frage: „Hättest du einen Augenblick Zeit für mich?“ Was gehört zu einer Liebesgeschichte? An erster Stelle eine brennende Liebe, die nie erlischt, die ständig im Wachsen begriffen ist. 
Wie die Geschichte weitergeht? Zunächst reift eine unstillbare Sehnsucht nach der Mutter mit ihrem Kind. In Vorfreude erwarten die Pilgerkreisteilnehmer/innen IHREN Besuch. Nach vier Wochen ist es endlich wieder soweit, die Sehnsucht wird gestillt. Ich öffne meine Türen, wenn Maria im Zeichen des Pilgerheiligtums anklopft um Jesus Christus zu bringen. Das ist dann jedesmal der Höhepunkt der unendlichen Liebesgeschichte. Unsagbar glücklich, dankbar! 
Geschafft! Herzlich willkommen, liebe Muttergottes. Schön, dass du wieder da bist.“
Jetzt heißt es endlich wieder, sich viele Augenblicke Zeit zu nehmen, um alles der himmlischen 
Mutter zu erzählen, um IHR Liebeserklärungen zu schenken. Dadurch spüren viele, dass der Alltag ein ganz neues Gewand bekommt! Quasi eine neue Seele. 
Schönstattpriester Andreas Hornung sprach einen besonderen Segen und gab die Pilgerbilder mit den Worten zurück: „Siehe, deine Mutter!“ Ergreifende Momente, die tief in die Seele eindringen.
Erleuchtet, froh und dankbar über diese Neuaussendung gab es dann vor dem Heiligtum noch so manchen Erfahrungsaustausch.
Eine ganz besondere Geschichte erzählte eine Oma: „Wenn mein 2-jähriges Enkelkind wieder einmal zu Besuch kommt und gerade das Pilgerheiligtum bei uns weilt, schaut Jona ganz ergriffen auf diese Bild. Ich erkläre ihm immer wieder: das ist die Mutter Gottes mit ihrem Kind, das sie sehr liebhat. Genauso lieb hat sie dich! In einem unbeobachteten Moment nahm er das Bild ganz vorsichtig in die Hände, tanzte mit Maria und sang immer wieder nur: „Lieb, lieb, lieb!“
Ja, Maria erobert ganz schnell auch kleine Kinder – das ist das schöne an der Liebesgeschichte, sie ist vollkommen altersunabhängig.