Da über Nacht mit der deutsch-deutschen Grenze auch der potentielle Feind verschwunden und der NATO-Stützpunkt überflüssig geworden war, wurde das gesamte Areal gerade zu der Zeit zum Verkauf angeboten, als die Erzdiözese auf Immobiliensuche für eine beabsichtigte Klostergründung war.
Am 9. September 1991 wurde das 10 Hektar große Gelände von der Erzdiözese erworben und das monastische Leben „eingepflanzt“. Die Stille und Abgeschiedenheit des Ortes boten sich dafür regelrecht an. „O beata solitudo – o sola beatitudo“, „o selige Einsamkeit – o einzigartige Glückseligkeit“, steht es noch heute in eisernen Lettern über dem Seiteneingang. Am 8. Dezember 1991, dem Hochfest der Immakulata, wurden das Kloster und das Gelände durch den Bamberger Generalvikar der Gottesmutter geweiht. Von diesem Tag an erhielt der Berg den Namen Marienberg, den Namen der Schutzfrau der Trappisten.
Die äußeren Lebensumstände der Mönche waren gekennzeichnet von sehr einfachen Verhältnissen. Mit der finanziellen Unterstützung durch die Erzdiözese wurden einige Entmilitarisierungsmaßnahmen vorgenommen. Die wenigen Trappisten leisteten Großes, um diesem riesigen Gelände ein neues Gesicht zu geben. Ein Glockenturm aus Holz wurde errichtet, von dem aus die dem Hl. Benedikt und der Hl. Gottesmutter Maria geweihten Glocken die Gläubigen an das Angelus- und Friedensgebet erinnerten und zum sonntäglichen Gottesdienst einluden.
Fünf Jahre währte diese Zeit der Trappisten auf dem Marienberg. Was mit viel Mühe und Idealismus so hoffnungsvoll begonnen wurde, nahm am 16.10.1996 ein schmerzhaftes Ende, da die dort lebenden Mönche aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr weitermachen konnten.