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Impulse für die Ehe

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Die Stärkung der Familie beginnt bei den Eltern
Datum:
20. Feb. 2022
Von:
Tamara Horn

Auch Paarbeziehung will geübt sein VON CORNELIA HUBER

Ein starkes „Eheteam“ bilden, darum geht es in einer Reihe von offenen Gesprächsabenden im Erzbistum Bamberg. Domkapitular Martin J . Emge aus dem Erzbistum Bamberg leitet die Gespräche, zu denen interessierte Paare jederzeit hinzustoßen dürfen. In seiner eigenen Familie hat Emge schon früh wahrgenommen, wie wichtig es ist, dass Ehepaare miteinander ins Gespräch kommen. „Mit fünf Geschwistern durfte ich intensiv  amilie erleben“, erzählt der Geistliche im Gespräch mit der „Tagespost“. Seine Eltern haben sich in der Schönstattbewegung engagiert und thematische Arbeit für Ehepaare und Familien angeboten. Dabei hat Emge Folgendes gelernt: „Es
dreht sich viel zu viel um die Kinder, und nachher sind die Eltern zu erschöpft, um die Beziehung zu pflegen. Zunächst muss die Ehe stabil sein, das Paar ein starkes „Eheteam“ sein, damit die Eltern ihren Kindern etwas geben können. Die Stärkung der Familie beginnt bei den Eltern, nicht beim Kind“, betont er. Der Priester steht als Pfarrer, Seelsorger und Präses der Bamberger Schönstattbewegung mit vielen Ehepaaren in Kontakt, besonders über den Schönstatt-Familienbund. In einzelnen Begegnungen, geistlicher Begleitung und Langzeitbeziehungen nimmt er eine große Sehnsucht nach einemerfüllten Leben, „jeder für sich“, und einem erfüllten Eheleben wahr: „wie kann ich meinen Eigenanteil  in der Beziehung sichern und ich selbst bleiben, mit meinen Ressourcen, meiner Lebensgeschichte, mit meinen Charismen, Sehnsüchten und meiner Eigenart – und wie kann ich mich ergänzen lassen, und dem Partner Raum lassen, sich selbst zu entwickeln?“ In der Ehearbeit gehe es darum, das Paar zu stärken, und zunächst auf die beiden Einzelnen zu schauen.
Gemeinsam könnten die beiden entdecken, füreinander in ein Eheteam berufen zu sein, führt Emge a us. „ Gott hat mit beiden etwas
vor. Ehe lebt sehr stark von der permanenten gegenseitigen Ergänzung. Meine Sicht weitet sich zu einer größeren Ehesicht, vom Ich zum Wir. Der Partner ist mein wichtigster Entwicklungshelfer, denn er weiß, wie es mir geht, was ich gut kann und was ich falsch gemacht habe.“ Bei seinen Angeboten für Ehepaare legt Pfarrer Emge daher den Akzent auf die Paarbeziehung.
Die offenen Gesprächsabende auf dem Marienberg bei Schesslitz in Oberfranken bestehen aus drei Teilen. Auf  eine themenzentrierte Einheit folgt ein Gespräch unter vier Augen als Paar, und danach ein gemeinsamer geistlicher Abschluss für alle. Bei der Themenwahl für die Gesprächsarbeit geht der Referent auf Wünsche aus der Gruppe ein. Ansonsten verwendet Pfarrer Emge Grundbausteine zu Ehe- und Familienkultur, E rziehung, Sexualität, dem Leben mit Gott oder dem Umgang mit schweren Zeiten. Von Pater Josef Kentenich, Emges geistlichem Mentor, verwendet er in zeitgemäßer Form Impulse aus der Pädagogik. „Danach kommt das Entscheidende: das Paargespräch. Es ist auf ein Thema fokussiert, das von außen kommt. Im Alltag erhalten wir so viele Reize und permanente Impulse – jetzt ist die Gelegenheit, auf einen Punkt genauer einzugehen“, beschreibt Emge. Sein Gesprächsimpuls kön-
ne unterschiedlich ankommen. In der Zeit zu zweit höre der Partner gespiegelt, was den anderen angesprochen habe, um dann
gemeinsam mit dem Partner zu suchen, was beide für sich mitnehmen wollten. „Mein Leben, so wie ich es erlebe, ins Gespräch
bringen: das hat einen authentischen Wert. Aus dem, was d er Partner spricht, oder bei Reaktionen der Kinder, geht es darum he-
rauszuhören, was hier wachsen möchte. Wie will Gott mir den Blick weiten, das Herz weiten – was ist der Wille Gottes im Moment?“
Nach dem Paargespräch kommt als Vertiefung der geistliche Abschluss in der Kapelle. Was die Ehepartner im Gespräch für sich entdeckt haben, bringen sie vor Gott: den Dank für die Anregungen des Partners, die Bitte um Ergänzung, die eigene Begrenztheit und Unvollkommenheit. Mit dem Segen für die Nacht schließt der Abend. Neue Anregungen für Ehe und Familie im Gepäck, fahren die Paare schließlich motiviert zurück in ihren Alltag.


Impulse für die Ehe“: 14.2., 14.3.,16.5., 20.6.2022 jeweils von 19 bis 21.30 Uhr.

Vorherige Anmeldung:
martin.emge@erzbistum-bamberg.de