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25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum der Schönstattbewegung

Am weltweiten Netz knüpfen mit Sr. Marié(RS)
Ein alles entscheidender Satz: "Wir sollten es doch probieren!"
Datum:
3. Juli 2022
Von:
Tamara Horn

Im Erzbistum Bamberg gibt es annähernd 100 Pilgerkreise, in denen die Muttergottes im Schönstattpilgerbild nach einem monatlichen Turnus ungefähr 650 Familien bzw. Alleinstehenden besucht, die bereit sind, ihre Wohnungstüren für SIE und ihr Kind zu öffnen. 

Schwester Marié, die Projektleiterin für Deutschland kam eigens aus Schönstatt zum Marienberg, um dieses Jubiläum mit den Pilgerkreisteilnehmer/innen zu feiern. 30 Pilgerkreisteilnehmer/innen waren begeistert, wie Schwester Marié durch den Nachmittag führte. Von der Vergangenheit bis in die Zukunft gab es genügend Ein- und Ausblicke. Auch eigene Erfahrungen wurden ausgetauscht, mit dem Ergebnis: Maria, die pilgernde Mutter wirkt, manchmal werden sogar Wunder wahr.

Ein kaum in Worte zufassender, segensreicher Nachmittag. Welch eine unbeschreibliche Freude, sich einen Nachmittag mit der Pilgernden Mutter zu beschäftigen. Sie immer mehr zu lieben! Zu spüren, wie sie Christusträgerin und Christusbringerin ist! 

 

Geht nicht, gibt´s nicht!

Geburtsstunde der Pilgernden Muttergottes in Schönstatt

1997 wurde in einer Konferenz in Schönstatt überlegt, mit welcher besonderen Aktion sich die Schönstattbewegung auf das Heilige Jahr 2000 vorbereiten wolle. 

João Luiz Pozzobon war bereits 1950 der Initiator der Kampagne der Pilgernden Muttergottes von Schönstatt. Mit dem Gnadenbild der Gottesmutter besuchte er Familien, ging in Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse. Schon bald spürte er die Veränderungen, die in den Menschen vor sich ging, die Maria mit ihrem Sohn im Schönstattbild besuchte.

Wäre das nicht etwas für Deutschland? Ein Projekt, das nicht erst erfunden werden müsste?

Aus der ursprünglich ablehnenden Haltung: „Das geht in Deutschland nicht!“ wurde durch die Aussage einer Marienschwester ein: „Wir sollten es doch probieren!“ Dieser Satz war so etwas wie die Geburtsstunde der Pilgernden Mutter Gottes in Deutschland.

Eine Schönstattschwester wurde gesucht, die den Mut besaß, „Geht nicht!“ in „Geht doch!“ umzusetzen. Schwester Marié Munz erklärte sich bereit, Wege nach „Geht doch!“ zu finden. So wurde sie vor 25 Jahren zur Projektleiterin in Deutschland.

 

Geht doch!

Aus den 3 Pilgerheiligtümer, die 1997 gesegnet und vom Urheiligtum ausgesandt, sind 25 Jahre später 6.200 Pilgerbilder geworden, die in ungefähr 42.000 Haushalten ihre Türen für die Muttergottes öffnen. Ein unsichtbares Netzwerk der Pilgernden Gottesmutter ist so entstanden, das sich über ganz Deutschland spannt, auch über unser Erzbistum. Maria stellt sich dabei nicht selbst in den Mittelpunkt. Ihr Hauptziel ist es, Jesus Christus zu den Menschen zu bringen. 

 

Feierstunde mit Schwester Marié auf dem Marienberg für das Erzbistum Bamberg

Nach der „Geburtsgeschichte“ zeigte die Referentin in ihrer Präsentation Blitzlichter aus den verschiedenen Diözesen in Deutschland, wie sich das Netzwerk sichtbar zeigen kann. 

Auch für den Erfahrungsaustausch unter den Anwesenden blieb viel Zeit. Dazu stellte Schwester Marié Fragen:

Warum machen Sie bei diesem Projekt mit?

Wie hat sich Ihr Pilgerkreis gebildet?

Was schenkt uns Maria? Was schenken wir ihr?

 

Einige Pilgerkreisteilnehmer berichteten ganz offen über ihre Enttäuschungen, die sie immer wieder erfahren. Sr. Marié sprach ihnen Mut zu. Denn dieses Projekt ist nicht von lauter Erfolg gekrönt. Die eigene Begeisterung und das Entflammt sein sollte auf mein Gegenüber überspringen. Das klappt leider nicht immer. 

Misserfolge erlebte auch der Gründer der Initiative – Diakon Pozzobon. Seine Zuversicht holte er aus dem Satz: „Die Gottesmutter hat sich mir anvertraut. Es lag an mir, sie nicht zu enttäuschen.“

Bei allem überwiegt aber die Freude. Ein Pilgerkreisteilnehmer sagte: „Ich freue mich jedesmal, wenn die Gottesmutter kommt. Es ist einfach schöner, wenn sie bei uns ist und mit uns unseren Alltag erlebt. Der Abschied tut mir weh, aber ich weiß, sie kommt ja wieder!“

 

Ein Projekt, das in eine Jeanstasche passt – ist doch nicht kompliziert.

Renate Siebenkäs, die Koordinatorin im Erzbistum Bamberg für die Pilgerkreise stellte fest: „Ein Projekt, dass in eine Jeanstasche passt, (das Gnadenbild pilgert mit einer Gebetsmappe in einer Jeanstasche) kann doch nicht kompliziert sein. Drei Dinge braucht es, damit die Muttergottes mit ihrem Kind ins Haus kommt: 

1. eine offene Wohnungstüre, da ist dann die Herzenstüre auch schnell offen!

2. Einen Augenblick Zeit für Gott und 

3. einen Augenblick Zeit Füreinander.

 

Eine Teilnehmerin sagte am Ende: „Es ist unglaublich, was Schwester Marié alles weiß, wie gut sie alles erklären kann. Ich spüre, dass ihr Herz ganz entflammt und erfüllt ist von der Pilgernden Muttergottes."

Der gnadenreiche Nachmittag, der so ganz nah zur Muttergottes führte, wurde mit einer Rosenprozession zum Heiligtum und einer Andacht mit Neuaussendung der Pilgerbilder tief berührend, beendet. Schwester Marié überreichte die einzelnen Pilgerbilder und gab sie mit den Worten weiter: "Siehe da, deine Mutter!" 

 

Jubiläumsfeier am 1. Oktober in Schönstatt

Am 1. Oktober 22 wird in Schönstatt ganz groß gefeiert. Mehr dazu unter www.pilgerheiligtum.de

Eine Buswallfahrt nach Schönstatt wird vom 30.09.-01.10 organisiert. Sie geht in Forchheim oder vom Marienberg los. Jeweils um 7:30 Uhr. Alle Informationen dazu können Sie auf der Homepage https://schoenstatt-bamberg.de/ unter Veranstaltungen nachlesen.

 

Gebetsmarathon im Erzbistum Bamberg angekommen!
Seit der Eröffnung des Jubiläumsjahres am 25. März 22 mit Bischof Dr. Michael Gerber in Fulda, am Grab des Heiligen Bonifatius, betet jeden Montag das Jubiläumsvorbereitungsteam einen Rosenkranz per Zoom für ein Bistum in Deutschland. Am Montag, 27.06.22 wurde für unseren Erzbischof Dr. Ludwig Schick und seinen Anliegen gebetet. Eine Kerze brennt für unser Erzbistum eine ganze Woche lang im Urheiligtum. 

„Für den Erzbischof und sein/unser Erzbistum einen selbst entwickelten, auf seinen Bischofsspruch ausgerichteten Rosenkranz zu beten, war einerseits richtig aufregend, andererseits entstand mit diesem starken Gebet ein intensives Glücksgefühl. Es war zu spüren, dass diese einmalige Aktion mit viel Segen begleitet wird.“