Pilgerkreistreffen auf dem Marienberg


Im Erzbistum Bamberg gibt es 90 Pilgerkreise, zu denen das Marienbild in einer Jeanstasche nach einem monatlichen Zeitplan zu Familien oder Alleinstehenden für ein paar Tage zu Besuch kommt. Einmal im Jahr werden die Pilgerkreisteilnehmer zu einem Treffen auf den Marienberg eingeladen.
Zum Festgottesdienst konnte Msgr. Josef Treutlein einen Mitbruder aus Kerala, Indien begrüßen, der in Deutschland als Urlaubsvertretung im Höchstädter Bereich wirkt. Pfarrer Georg erfuhr vom Projekt der Pilgernden Gottesmutter und war so begeistert davon, dass er einen Pilgerkreis in seiner Heimatpfarrei St. Thomas, Kerala aufbauen will.
Die Koordinatorin für die Pilgerkreise begrüßte über 50 Pilgerkreisteilnehmer und Gäste: „Es ist eine schöne Tradition, dass sich die Pilgerkreise einmal im Jahr hier auf dem Marienberg versammeln, um Rückblick zu halten, Erfahrungen auszutauschen, die mit der Pilgernden Gottesmutter gesammelt werden konnten. Danke zu sagen für ihre zahlreichen Gnadengaben und Hilfestellungen.“ Renate Siebenkäs betonte: „Sind wir uns eigentlich bewusst, welch großes Geschenk wir monatlich erhalten, wenn die Muttergottes mit ihrem Sohn zu Gast bei uns für ein paar Tage weilt?“
In der Predigt ging Josef Treutlein auf den Begründer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, João Luiz Pozzobon ein. Er führte keine großen Reden, brachte seine "Mae Peregrina" das große, 12 kg schwere Pilgerbild, zu Familien, zu Kranken, zu Alten, in Gefängnisse, in Schulen. Als Apostel der Pilgernden Gottesmutter legte er 140 000 km in 35 Jahren zurück. João konnte nicht ahnen, dass seine Kampagne die ganze Welt ins Staunen brachte. Das Projekt Pilgerheiligtum ist richtig weltweit aufgeblüht. Am Ende der Predigt sagte Josef Treutlein: „Durch einen Menschen kann sich viel ändern. Es kann aus etwas Kleinem etwas Großes entstehen. Ich kann mein Stückchen Welt gestalten mit der Gottesmutter im Liebesbündnis, so wie João Luiz Pozzobon.“
Nach dem Gottesdienst mit Neuaussendung der Pilgerbilder ging es hoch ins Heiligtum, um auch die Frage zu klären: Warum ist dieses jährliche Treffen so wichtig?
Zunächst blickten wir nach Santa Maria, Brasilien. Dort wurde zeitgleich das internationale Jubiläum: „75 Jahre Kampagne der Muttergottes“ gefeiert, die João Luiz Pozzobon 1950 in seiner Heimatpfarrei startete. Dank seiner Treue erhalten heute Tausende von Familien in aller Welt das Bild der Pilgernden Gottesmutter, verbinden sich im Gebet, entdecken Jesus neu und tiefer und erhalten die Gnaden des Schönstatt-Heiligtums.
Im vorigen Jahr konnten wir auf dem Marienberg 25 Jahre Pilgernde Gottesmutter feiern.
Wo liegt sein „Erfolgsrezept“?
Das wird deutlich am Einsatz von Theologiestudenten in Santa Maria. Sie waren von Pozzobons Kampagne derart begeistert, dass sie mit dem nächstbesten Schönstattbild losgezogen sind. Ohne Erfolge. Total frustriert wandten sie sich an Pozzobon und erzählten von ihrem Misserfolg. Er stellte zwei Fragen:
Frage 1: „Was für ein Bild habt ihr genommen?“
Antwort der Studenten: „Einfach ein Schönstattbild, das wir gerade bei uns stehen hatten.“
Pozzobon erklärte daraufhin, wie wichtig die äußere Gestalt der Pilgernden Gottesmutter sei – Rahmen, Türmchen und Kreuz darüber – erinnern an die Schönstattkapelle und das schafft Verbundenheit mit dem Ursprung.
2. Frage: „Habt ihr es im Heiligtum segnen lassen?“
Die Antwort: „Nein, wir sind einfach so losgezogen.“
Die Erklärung, die nun folgte, war sehr einleuchtend. Pozzobon erläuterte: „Es ist, wie wenn im Haus elektrische Leitungen gelegt werden, aber keine Verbindung zum Elektrizitätswerk hergestellt ist. Da nützen sämtliche Steckdosen und Schalter nichts!“
Anschaulicher geht es nicht!
Renate Siebenkäs nahm Bezug zu den Erfahrungen der Studenten und meinte: „Vielleicht haben Sie sich auch schon überlegt, warum wir einmal im Jahr zu einem Pilgerkreistreffen hier ins Heiligtum einladen und mit dem Segen eines Priesters die Pilgerbilder neu ausgesendet werden – so wie heute. Und eines davon fliegt sogar mit nach Indien. Pozzobons Antworten erklären sehr anschaulich, dass wir die Verbindung zu unserem Heiligtum der Verbundenheit brauchen.
Vor 25 Jahren sagte Dr. Karl Braun, der damalige Erzbischof bei der Einweihung: „Hier geht ein Kraftwerk ans Netz der Gnade!“ Holen wir uns immer wieder diese Gnade direkt vom Kraftwerk der Muttergottes ab.“
Zum Abschluss erhielten alle Anwesenden einen Kaubonbon mit der Aufschrift, der als Auftrag galt: „Missionare der Hoffnung“ zu bleiben, in dem das Hoffnungszeichen (=Schönstattgnadenbild) in der Jeanstasche weitergetragen wird. „Ja, Maria komm zu mir! Komm zu uns in unsere Wohnungen, bring uns deinen Sohn und hilf uns, dass es bei uns ein bisschen schöner wird!“
Wenn zu Ihnen auch das Hoffnungszeichen in der Jeanstasche kommen darf, dann fragen Sie bitte bei Sr. M. Carolina auf dem Marienberg nach. Es sind in den verschiedenen Pilgerkreisen immer noch Plätze frei.
Mehr Informationen unter www.pilgerkreis.de