Open-Air-Konzert auf dem Marienberg mit Wilfried Röhrig
Diözesanpräses Martin J. Emge startete seine Begrüßung mit einem Rückblick:
„Morgen vor genau 6 Jahren (16.06.18) wurde in Bamberg ein gefährliches Musical
aufgeführt. Heute ist der Komponist von „Gefährlich – Franz Reinisch“ Wilfried Röhrig
mit seinen Freunden auf den Marienberg gekommen. Seelenbrot – so überschreibt er
seine Tournee. Ein Lied aus dem Musical, das durch und durch ging.“ Martin Emge
erläuterte noch das Thema des Abends: “In Seelenbrot besingt Franz Reinisch den Ort
Schönstatt. Dort bekommt seine Seele Nahrung. Dort wird die Sehnsucht seiner Seele
gestillt.“
Ein Liederabend, der zu einer Tour ins Ungewisse führt.
Seelenbrot – damit ging dann die Reise in die Tiefe los. Verschiedene Reiseziele
wurden besungen. Die Seele soll etwas bekommen, was ihr guttut. Die Zuhörer
wurden mit einem Reiseruf zu einer Tour ins Ungewisse geführt, die weg von der
Oberflächlichkeit, hin zur inneren Tiefe, zur Schatzkammer führt, dorthin, wo wir zu
selten sind.
Reisebeschreibung: Wie komme ich Richtung Innenland?
Es gab verschiedene Möglichkeiten: Augen zu, Türen öffnen – auf ein Wolkenschiff
legen und durch die weiten Räume des Himmels fliegen.
Oder ich schotte mich ab wie eine Schmetterlingsraupe in ihren Kokon. Hier kann ich
einen Schatz suchen auf meinen ganz persönlichen Grund, um dort Gottes Wort in mir
zu hören und ihn ganz neu zu spüren.
Oder es wird auch ganz weit gedacht: Zwischen Meer und Milchstraße – Gott ist
mittendrin!
Es ist egal, wohin die Reise geht, Gott ist immer dabei. Er hält mich und ist mir in
meiner Mitte unendlich nah.
Seelenbrot
Wilfried Röhrig erklärte auch, wie es zum Titel „Seelenbrot“ gekommen ist.
Er hörte in einem Interview mit Wolf Biermann (ehem. DDR), wie er seine Musik als
Seelenbrot bezeichnete, um in diesem System überhaupt überleben zu können.
Daraus wurde das Lied im Musical: „Hier ess ich mein Seelenbrot…“
Ich lasse mich fallen:
zu diesem Lied schilderte Wilfried Röhrig die Situation von PJK, wie er 1910 zur
Priesterweihe abgelehnt wurde. Blind vertrauen ist angesagt. Auch im aufgewühlten
Seelenmeer ist Gott da.
Wilfried Röhrig machte auch einen Ausflug in seine Zeit als Religionslehrer und stellte
die Frage: „Welche Sprache spricht Gott?“
Und ein Schüler antwortete damals goldrichtig: „Gott spricht die Sprache des Herzens.“
Gottes Stimme spricht manchmal ganz leise oder ganz laut, befremdlich oder vertraut,
verständlich oder anders als bisher. Manchmal ruft uns Gott wie ein Vater, der uns
bestens kennt.
Die Gäste waren begeistert und klatschten um Zugabe. Die erhielten sie auch mit:
„Himmel, der die Erde berührt“ – und bei diesem Lied verschwand die Abendsonne
allmählich hinter dem Horizont.
Der Abend endete mit „Standing Ovations!“ – und dem Bemühen, die Reise ins Innere
auch im Alltag fortzusetzen.