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Nachberichterstattung zum Bündnistag im Juni - gestaltet von der Jugend

leere Krüge, Feuer aus - nicht bei MJF und SMJ
Datum:
21. Juni 2021
Von:
Tamara Horn

Bündnisfeierabend (18. Juni) auf dem Marienberg – Freiheit

Der Juni-Bündnisfeierabend wurde auf dem Marienberg von der MJF und der SMJ und dem Schönstattpriester Andreas Hornung vorbereitet. Die Jugend beschäftigte das Thema Freiheit, weil es sie ganz aktuell stark bewegt.

 

In seiner Predigt ging Pfarrer Andreas Hornung zunächst ausführlich auf die eingeschränkte Freiheit in Coronazeiten ein: „`Ich bin so frei´, fragte man einst, und setzte sich neben jemand Unbekannten. Das geht in Zeiten von Corona nicht – denn zu große Nähe ist eine Gefahr geworden, sich gegenseitig ungewollt zu infizieren. So schnell kann Unfreiheit entstehen.“

 

Was ist das Geheimnis der Freiheit?

Anhand einer Geschichte eines jungen Mannes versuchte der Prediger diese Frage zu lösen. Hans spürte eine große, teils schmerzhafte Sehnsucht in seinem Herzen und konnte sie nicht deuten. Eine weise Frau, der er sein Problem schilderte, erklärte ihm, dass ihm die Freiheit fehle. Er solle sich doch auf die Suche machen. Er fragte in einer Apotheke, einer Bäckerei, bei der Feuerwehr, im Supermarkt und schließlich in einem Blumenladen nach. Überall erhielt er unterschiedliche Antworten.

 

Freiheitsansatz als Idealbild bei Pater Josef Kentenich

Im zweiten Teil der Predigt verknüpfte Andreas Hornung die Antworten der einzelnen Stationen mit Gedanken von Pater Josef Kentenich

Beim Bäcker - Einen Laib Freiheit bitte  
Der Bäcker setzte sein Vertrauen darauf, dass der Teig in der Nacht aufging. In Kentenichs Vertrauenspädagogik geht nichts im Alleingang. Vertrauen schenken kann ich nur einem Gegenüber. Frei werden wir nur im Miteinander und Füreinander. In Christus sind wir frei, in der Wahrheit und in der Liebe. Andreas Hornung stellte die Frage: „Bekommen wir das gebacken, im Leib Christi, dem Brot der Freiheit?

Bei der Feuerwehr wird dieser Aspekt verstärkt. 
Im Alleingang werden wir nicht frei. Und Andreas Hornung erinnerte an die Zeit, in der PJK seine Bewegung auf die Probe stellte, als er sich freiwillig für das KZ, für eine äußerste Gefangenschaft entschied. Kentenich ging es um die äußere und innere Freiheit. Freiheit lässt sich erringen, wenn alle innerlich miteinander verbündet sind, die Not teilen und miteinander den Himmel bestürmen. Das Liebesbündnis mit der Gottesmutter im Herzen, die in Christus der freie Mensch geworden ist. So wäre es möglich, frei zu sein und zu werden.

Im Supermarkt – ein großes Warenlager voller Freiheitsangebote
Kentenich hegte ganz starke Visionen: die Vision vom neuen Menschen in einer neuen Gemeinschaft, frei in der Wahrheit und eins in der Liebe, verknüpft mit dem Idealbild der Gottesmutter. Schönstatt sollte eine Freiheitsbewegung zur Erneuerung des Menschen sein und von Zwängen befreien, die Unfrei machen – z.B. alle 10 Min. aufs Handy zu schauen, sich gedankenlos unterzuordnen, oder sich immer beweisen zu müssen.

Nicht zu vergessen, wir dürfen Lieblingskinder sein und somit unendlich sorglos. 

Hilfreich sei es, im Heiligtum ein Symbol zu wählen, was meinen Ideal entspricht: das ewige Licht und seine Spirale, das Vorbild Kentenich, das Bild der Gottesmutter, eine Kerze oder der Krug. Er gab zu bedenken: „Was ist mein idealer Bezug?“

Im Blumenladen verliebte sich Hans in die Blumenverkäuferin 
Auf seine Frage: „Was ist Freiheit?“ antwortete die Frau durch die Blume: „Freiheit ist ein bunter Blumenstrauß. Mal ist sie wie eine Rose, die den Duft der Liebe versprüht. Mal ist sie wie ein Gänseblümchen, welches still und bescheiden in deinem Leben wächst. Dann wieder ein Vergissmeinnicht oder eine Sonnenblume. Die Freiheit ist überall, wenn du mit wachen Augen und Herzen durchs Leben gehst.“

Wirklich freie Menschen können somit zu duftend blühenden Blumen werden. 

Die blühende Rose steht für Menschen, die frei sind, selbstlos zu lieben, wie ein Josef Engling, ein Maximilian Kolbe, oder Mütter und Väter. Menschen, die duften wie eine Theresa von Lisieux mit ihrem Charme und Charisma. Ein Gänseblümchen, welches im Kleinen des Alltags Schönheit zeigt. Das Vergissmeinnicht, steht für Bindungen, die ernst genommen und nicht vergessen werden.

Zum Abschluss seiner Predigt zeigte Andreas Hornung ein Ziel der Schönstattbewegung auf: Wir sollen Freiheitskinder werden, die so frei sind, sich unter dem Schutz der Gottesmutter Maria erziehen zu lassen. Die sich in der Gemeinschaft verschenken und mit ihren Talenten darinnen aufgehen.

 

Die Geschichte von Hans endete so: Das Wort „Liebe“ klang tief in ihren beiden Herzen nach. Die beiden verliebten sich, heirateten und bekamen viele Freiheits-Kinder. Und weil sie nicht gestorben sind, so leben und lieben sie noch heute – die Blumen voller Freiheit - in unseren Herzen. Auch in dir und mir. 

 

Freiheitsgedanken von Patricia Prach (24 Jahre) und Luisa Linz (20 Jahre)

Gottesmutter, du bist die Siegerin an unserer Seite. Mit dir können wir jede schwierige Situation meistern, wie wir in der Corona-Pandemie gelernt haben. Wir haben mittlerweile viel durchmachen und erfahren müssen und gelernt mit Einschränkungen umzugehen und wie wichtig die sonst so selbst verständige Freiheit in unserem Leben ist. Freiheit, dieses Wort bedeutet jedem Menschen etwas anderes. Wir wollen ein paar Gedanken beleuchten, welche Aspekte zu Freiheit uns wichtig sind.

 

Innere Freiheit

 

„Wir selbst sind der Freiraum, in dem sich seelenvolles, liebendes lebendig Sein vollzieht.“

„Wieso bist du denn wieder so still und liest wieder ein Buch, komm doch sei etwas abenteuerlustig und geh mit uns zum Klettern.“ „Sei doch mal etwas ruhiger!“, „Das mit dem Glauben solltest du am besten lassen.“ „Sonst macht das doch auch keiner.“, „So passt du aber nicht zu uns.“

  • Am besten das tun, das Denken und das fühlen was die anderen sagen und wollen. Nicht anders sein, lieber mit dem Strom schwimmen. Mit den lauten Stimmen mitschreien, auch wenn ich nicht weiß, worum es geht. Dem sogenannte Gruppenzwang folgen. Lieber nicht das machen, was man selbst will. Eltern, Lehrer, Vorgesetzte, Kollegen, Freunde, Fremde, Influencer …. sie alle wollen ein bestimmtes Bild, aber bin das noch ich? Was ist mit meiner inneren Freiheit? Kann ich nur ein erfülltes Leben haben, wenn ich mich anpassen und umformen muss? Meine eigenen Gedanken, Vorstellungen und Gefühle unterdrücke?
  • Unser Freisein ist unser Geburtsrecht. Wir selbst bestimmen unser Leben und sind was wir sind. Wir sollten uns nicht nach anderen richten und uns mit aller Gewalt verstellen. Die Trends hinterfragen. Wofür kämpfe ich wirklich? Uns wurde eine Seele geschenkt, die unser Denken und Fühlen gestaltet. Dieses innere sollten wir entdecken, fördern und stärken. Nicht von äußeren Zwängen verbiegen lassen. Unsere eigenen „inneren“ uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Anlagen nutzen. Denn egal was für Einschränkungen von außen auf uns zu kommen, im Innern sind wir frei und können uns auf kreative weise verwirklichen.
  • Was sind meine Sehnsüchte? Was ist mir wichtig? Was macht mich aus? Wo und bei wem kann ich so sein, wie ich wirklich bin? Wo muss ich mich einschränken oder verstellen? Was gibt mir Kraft auch mal gegen den Strom zu gehen?  

Gottesmutter, du liebst uns, so wie wir sind, und nimmst uns ganz an im Liebesbündnis. Du willst uns nicht in eine Form zwängen. Du lässt uns alle Freiheiten, wir können uns frei für ein Bündnis zu dir entscheiden. Gemeinsam mit dir wollen wir unser, von Gott geschenktes, Sein entdecken und leben. Schenke uns die Kraft unsere innere Freiheit zu erhalten. 

 

 

Persönliche Freiheit:

 

„Erst wer Verantwortung für sich selbst übernimmt, macht sich auf den Weg zur persönlichen Freiheit“

  • Es geht bei Freiheit nicht nur darum, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen und das zu tun, worauf man Lust hat. Klar, wir sind alle verantwortlich für uns selbst und unser Leben – aber wir sind auch verantwortlich für unsere Mitmenschen, für unseren Staat, für unser Gemeinwohl und unser Zusammenleben.
  • Corona hat uns alle eingeschränkt und gefordert. Viele Menschen waren allein zu Hause und konnten ihre Familien nicht sehen, Soziale Kontakte fehlten, Arbeiten im Homeoffice, Studenten und Schüler zu Hause vorm PC, Ausbildungen laufen anders als man es sich vorgestellt hat…
  • Die Sehnsucht nach Freiheit wächst und wir wünschen uns endlich wieder all die Dinge machen zu können, auf die wir in den letzten Monaten verzichten mussten. Und so langsam kommen wir auch wieder dorthin und können wieder mehr unternehmen.
  • Gerade in der Pandemie ist jeder und jede von uns gefordert, die zurückgewonnene Freiheit, die wir nach viel Geduld und langem Warten so langsam wieder spüren können, nicht zu überreizen und damit nicht die Freiheit unseres Nächsten aufs Spiel zu setzen.
  • Freiheit ist also eine Aufforderung an uns Verantwortung zu übernehmen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass wir kreativ werden mussten, um anderen gegenüber verantwortungsbewusst zu sein: Einkaufshilfen, Digitale Treffen, Briefaktionen…
  • Was habe ich persönlich getan? Was fällt mir dazu ein? Wie kann ich in dieser Zeit verantwortungsbewusst sein und dabei niemanden gefährden? Was nehme ich mir vor?

 

Wir wollen lernen, uns durch die Unterstützung von Maria selbst zu erziehen zu festen, freien und verantwortungsvollen Charakteren. Durchs Liebesbündnis wollen wir jeden Tag neu Verantwortung gegenüber anderen übernehmen, um einen Schritt in Richtung Freiheit zu machen.

 

Äußere  Freiheit

Äußere Freiheit meint, die Möglichkeit zu haben, sich ohne äußere Einwirkungen frei bewegen zu können

Diese war während der Corona-Pandemie stark eingeschränkt, Ausgangsbeschränkungen, Ausgangssperren. Man konnte nicht einfach mal einen Freund spontan besuchen, denn war schon jemand anderes auf Besuch, durftest du nicht kommen, da es sonst zu viele Personen waren. Hast du keine Maske darfst du nicht in öffentliche Bereiche oder Geschlossene Räume. Man durfte nicht mehr in bestimmte Länder reisen. Ohne vorzeigbaren negativen Test konnte man nicht ins Freibad, Friseur oder ähnliches. Kirchenbesuche waren auch nicht möglich. Aber wir dürfen nicht das gute aus dem Blick verlieren. Vor Corona hatten wir hier in Deutschland kaum Einschränkungen in unserer äußeren Freiheit.

Wir konnten uns kaum vorstellen wie sich Menschen fühlen, die in Ländern leben, in denen Einschränkungen zum alltäglichen Leben gehören. Die nicht mal wohnen können, wo sie wollen. Die ihr Land nicht verlassen dürfen. Denen vorgeschrieben wird, wo sie arbeiten müssen. Die eingesperrt werden, weil sie ihre Meinung sagen, ihren Glauben leben.  Wo das Verlassen des Hauses Lebensgefahr bedeutet.

Wir sind frei.  Wir können uns frei bewegen.

Bin ich mir dessen bewusst? Welche Rechte wir genießen?

Freie Bewegung ist wichtig, um uns zu entfalten und den göttlichen Weg zu gehen. Und egal wo wir hingehen, Gott und die Gottesmutter sind immer bei uns, egal ob der Weg eben oder steinig ist.

Durch das Liebesbündnis will Sie uns unseren Weg zeigen, lässt uns aber unseren Freiraum selbst zu entscheiden wie, wo und wann wir den Weg gehen wollen.  

 

Wir können ihn schnell und gerade gehen oder langsam und mit Umwegen.

Durch das Liebesbündnis sind wir ganz frei. Innerlich, persönlich und äußerlich.

Wenn wir das Wort Freiheit hören, sehen wir den Himmel, Wolken, Vögel in der Luft oder aber auch Flugzeuge. Diese können ohne Probleme mit ihrer Fracht nach oben Fliegen. Wir wollen wie ein Flugzeug frei Richtung Himmel fliegen