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Nachberichterstattung zum 1. Mai 2021

1. Mai 2021
Doppelspitze am 1. Mai führt uns zur Werktagsheiligkeit...
Datum:
4. Mai 2021
Von:
Tamara Horn
Post für den Heiligen Josef

... oder Eine Doppelspitze bereitet dem Herrn den Weg

Die Bamberger Schönstattfamilie musste auch heuer wieder wegen der Corona-Pandemie auf das so beliebte Bergfest am 1. Mai verzichten. Aber nicht auf einen Festgottesdienst, der bei schönstem Wetter vor dem Heiligtum der Verbundenheit mit Diözesanpräses Martin Emge, Schönstattpriester Andreas Hornung und über 250 Gläubigen gefeiert werden konnte. 

In Bayern wird am 1. Mai das „Fest der Schutzfrau Bayerns“, in den Diözesen außerhalb Bayerns wird „Josef, der Patron der Arbeiter“ begangen. Mit dem Josefsjahr, das Papst Franziskus ausgerufen hat, verbinden sich heuer beide, Maria und Josef, zu einer Doppelspitze auf dem Marienberg.

 

50 Jahre Rückblick – und Weitblick nach Kösching zum Paralleleheiligtum

Diözesanpräses Martin Emge blickte am Anfang seiner Festpredigt Richtung Paralleleheiligtum, zur Schönstattfamilie der Diözese Eichstätt. Vor 50 Jahren hat dort die bayerische Schönstattfamilie die Gottesmutter am 1. Mai 1971 zur Landesherrin des Bayernlandes gekrönt und ihr das bayerische Volk und Land anvertraut, ein goldenes Jubiläum.

Martin Emge bezog dieses Fest auf Pater Josef Kentenich, der von einer marianischen Bayernsendung sprach. Diese Sendung lässt uns Gläubige in besonderer Weise tiefer in den Glauben hineinwachsen. Dazu würde eine Wallfahrt im Jahr nicht ausreichen. Ziel sei es, eine vitale, lebendige Marienverehrung zu pflegen, die sich im Alltag bemerkbar macht. D.h. das Leben mit IHR zu gestalten und zulassen, dass sich Maria wie eine echte Mutter um mich kümmern kann.

 

Folgen der Krönung

Die Krönung der Gottesmutter durch die Schönstattfamilie blieb nicht ohne Folgen. Es wurde ganz viel im Sinne der Bayernsendung geleistet:

In Regensburg entstand 1996 ein Heiligtum.

In Bamberg begann ebenfalls 1996 die Geschichte des Marienbergs. Im Gnadenjahr 2000 konnte der damalige Erzbischof Dr. Karl Braun das Reinisch-Haus einweihen.

Nicht zu vergessen die Marienhöhe in Würzburg, oder Memhölz in Augsburg.

Es entstand auch in dieser Zeit eine breite Pilgerheiligtumsströmung. Fast 100 Pilgerkreise gibt es hier in unserer Schönstattfamilie.

Die vierbändige Literatur – „Die Frau, die mich zu Christus führt“ von Josef Treutlein und Martin Emge herausgegeben.

Ganz neu ist der Fränkische Marienweg, der Ober- und Mittelfranken miteinander verbindet. Frankenland = Marienland, lässt sich so ganz kurz formuliert definieren.

 

Doppelspitze: Maria als Schutzfrau + der heilige Josef, als der Arbeiter
Im Josefsjahr, wird der heilige Josef, der so bescheiden im Hintergrund wirkt, vom Papst aus der zweiten Reihe hervorgeholt. Er vergleicht den heiligen Josef mit den unzählig vielen, namenlosen Menschen, die in der Corona-Pandemie wichtige Arbeit im Hintergrund leisten, um so unseren Alltag zu gewährleisten.

 

Josef der Lehrmeister für Jesus

Josef war nicht nur ein Zimmermann, sondern auch ein „Tekton“, ein Universal-Baumeister.

Im Markusevangelium heißt es: Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn der Maria? 

Damals war es selbstverständlich, dass der Sohn den Beruf des Vaters übernahm. Die Gleichnisse Jesu zeugen davon, wie gut sich der Sohn Gottes als Handwerker auskannte.

 

Warum rufen wir den Heiligen Josef an?

Durch die Arbeit verdienen wir unser Brot und unsere Existenz. Dies ist nötig für das eigene Selbstverständnis und die Identität, die damit verbunden ist. Durch die Arbeit kann ich stolz sein, denn durch sie nehme ich an der Schöpfertätigkeit Gottes teil. 

Daraus folgt, dass eine Arbeitslosigkeit nicht hingenommen werden kann. Sie macht krank. Ziel sei die Vollbeschäftigung. Der heilige Josef soll uns helfen, die Probleme der Arbeitswelt, die durch die Coronapandemie verursacht wurden, mit zu lösen.

 

Pater Josef Kentenich und seine Beziehung zum heiligen Josef führt zur Werktagsheiligkeit

Pater Josef Kentenich verehrte sehr stark seinen Namenspatron. Im Dialog entwickelte er den Begriff der „Werktagsheiligkeit“, als Gegenstück zur Sonntagsheiligkeit. Es genügt nicht, als Christ nur einen Tag in der Woche zu leben, sondern der Sonntag soll ausdrücklich in die Arbeitswoche ausstrahlen.

Wie gelingt mir die Werktagsheiligkeit?

PJK hat gemeint, das sei gar nicht so schwer: „Das Gewöhnliche außergewöhnlich gut tun.“

Martin J. Emge führte das am ganz simplen Beispiel des Tischdeckens vor. Liebevoll den Tisch decken, so dass sich jeder gerne dazu setzen will.

Oder am Beispiel der Handwerker. Bei Werktagsheiligkeit wird nicht gepfuscht. Freude an Qualitätsarbeit und Perfektion, damit alles stimmt, die Kanten, die Winkel, die Oberfläche.

Fazit:

Einen tollen Job leisten, auch dort, wo uns niemand beobachtet! Gerade an diesen Stellen können wir uns als wirkliche Christen outen.

 

Maria und Josef – beide können wir als Vorbilder für unser Leben betrachten. 

Maria kann uns vor Gefahren, vor allem Bösen bewahren. Wir schenken ihr dafür Blumen, bauen an ihrem Marienberg mit, beten, füllen mit unserem Einsatz den Krug.

Wie Josef, als Patron der Arbeiter, unspektakuläre Josefsdienste übernehmen. Dh. auch und gerade dort ordentlich arbeiten, wo es keiner sieht. Der Satz: „Das Alltägliche außergewöhnlich gut tun“ soll an meinem Handlungen ablesbar sein.

So verbinden sich Maria und Josef für mich zur Doppelspitze nicht nur am 1. Mai 2021.

Beide sind als Patrone wichtig für mein Glaubensleben! Sie bereiten meinen Weg zum Herrn hin. Damit ermöglichen sie ein immer tieferes Hineinwachsen in das Liebesbündnis zu unserem Heiland und Herrn Jesus Christus.

 

Am Nachmittag stellte Pfarrer Andreas Hornung in der ersten feierlichen Maiandacht „Die Vertrauensfrage“ an die Mutter Gottes und dem Heiligen Josef.